Haben Sie schon einmal überlegt wie es wäre, Ihr volles Potential auszuschöpfen? Ihre eigene Biologie so zu optimieren, dass Sie das Beste aus sich herausholen könnten? Genau das ist mit Biohacking möglich.
"Biohacking richtet sich an alle, die einen achtsameren und gesundheitsbewussteren Lebensstil anstreben - Menschen, die Stress besser bewältigen und ihr Immunsystem stärken wollen."
Was ist Biohacking?
Das Wort Biohacking setzt sich zusammen aus "Biologie" und "Hacking". Der Begriff stammt aus der IT: Beim Hacking versucht man, ein System zu verstehen, um es anschließend zu verändern. Beim Biohacking funktioniert es genauso - nur eben am eigenen Körper. Es bedeutet daher, den eigenen Körper zu verstehen und zu durchschauen, um ihn folglich zu optimieren und seine Gesundheit zu steigern. Dabei wird uraltes Wissen mit modernster Technologie kombiniert.
Biohacking umfasst sämtliche Maßnahmen, die positive Veränderungen am Körper bewirken. Dies kann beispielsweise Intervallfasten sein, für ein besseres Körpergefühl, oder eine morgendliche Sporteinheit, um aktiv in den Tag zu starten. Beim Biohacking verändert man gezielt die tägliche Routine, um die körperliche und geistige Gesundheit zu verbessern.
Vor allem Schlaf, Ernährung, Sport und Ruhe spielen eine große Rolle beim Biohacking. All dies sind Bestandteile, die ein Biohacker zu optimieren versucht. Und das ganz individuell, denn beim Biohacking gibt es keine strikten Regeln. Da jeder Körper unterschiedlich ist, darf jeder für sich die Tools finden, die für einen am besten funktionieren. Biohacker probieren unterschiedliche Tools und Methoden aus, um zu sehen, wie ihr Körper auf verschiedene Umwelteinflüsse reagiert.
Woher kommt Biohacking?
Grundsätzlich ist Biohacking eine jahrhundertalte Methode, jedoch ist sie erst seit etwa 20 Jahren unter diesem Namen bekannt. Gründer des modernen Konzepts und Namensgeber ist der US-Amerikaner Dave Asprey. Er hat sich zum Ziel gesetzt, 180 Jahre alt zu werden. Durch Biohacking möchte er dem Altern seines Körpers entgegenwirken. Unter anderem gehören kalte Duschen und Meditation zu seinem Alltag. In den USA ist das Konzept bereits weit verbreitet und findet nun auch in Europa immer mehr Anklang bei gesundheitsbewussten Menschen.
- Verbesserung der Gesundheit
- Steigerung der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit
- Steigerung der Lebensqualität
- Anti-Aging-Effekt
- Mehr Energie, Produktivität und Konzentration
- Stärkung der Widerstandsfähigkeit
Die oben genannten Vorteile von Biohacking ergeben sich durch eine Kombination aus optimaler Ernährung, sportlicher Aktivität, außreichend Erholung und der Reduzierung von Stress. Dies beinhaltet auch Methoden für eine verbesserte Zellregeneration, was dazu beiträgt, die Zeichen des Alterns zu verlangsamen.
Durch die Optimierung dieser Bereiche können chronische Krankheiten vorgebeugt, das Immunsystem gestärkt und das Risiko für Gesundheitsprobleme reduziert werden. Indem man sich bewusst für einen gesünderen Lebensstil entscheidet und gezielte Maßnahmen ergreift, steigert man die gesamte Lebensqualität.
Top 3 Biohacking Tipps von Biohackerin Tine Stierle
Tine Stierle ist begeisterte Biohackerin seit 2021 und Teil des Teams von Biohacking Bad Dürrheim. Wir haben sie nach ihren top 3 Biohacking Tipps gefragt:
1. Eisbaden
Das Eisbaden ist für viele Biohacker nicht mehr wegzudenken. Tine erzählte uns, dass es für sie ein Gamechanger gewesen sei. Durch den Niederländer Wim Hof, auch "The Ice Man" genannt, hat das Eisbaden an Bekanntheit erlangt. Er kombiniert Eisbaden mit der Atemtechnik "Wim Hof Methode" und steigert dadurch seine Leistungsfähigkeit. Eisbaden hat eine Vielzahl an positiven Wirkungen auf den Körper. Es dient zum Stressabbau, verbessert die Durchblutung, stärkt das Immunsystem, hat eine entzündungshemmende Wirkung und verbessert die Stimmung und das Wohlbefinden.
SHF Tipp: Ein Gang ins Tauchbecken nach dem Saunabesuch im Schloss Spa hat eine ähnliche Wirkung.
2. Sich Ruhe gönnen und bewusst atmen
Ruhe und Erholung sind für unsere Gesundheit genauso wichtig wie Bewegung und Aktivität. Nur ein Körper der gut erholt ist, kann auch hohe Leistungen erzielen. Die Atmung spielt dabei eine große Rolle. Durch bewusstes Atmen kann man das parasympathische Nervensystem aktivieren. Dies trägt dazu bei, Stress und Angstzustände zu reduzieren. Atemtechniken wie tiefe Bauchatmung oder langsames Ein- und Ausatmen helfen dabei, die Stressreaktion des Körpers zu regulieren und ein Gefühl der Entspannung zu fördern.
SHF Tipp: Yogastunden sind Teil des Wochenprogrammes im SHF. Auch diese fördern die bewusste Atmung und Entspannung.
3. Sport & Bewegung mit bewusstem Hineinspüren in den Körper
Sport und Bewegung sind wichtige Aspekte beim Biohacking. Da jeder Körper unterschiedlich ist heißt es "hineinspüren in den Körper". Man stellt sich die Frage "Was tut mir und meinem Körper gut?". Biohacker inkludieren meist Ausdauersport, Krafttraining und Stretching in ihr Training. Es geht nicht darum, jeden Tag alles zu geben - genau das gilt es zu vermeiden. Man hört auf den Körper, was er gerade braucht und setzt auf Achtsamkeit beim Sport.
SHF Tipp: Unsere Lage direkt an den Skipistetn und Wanderwegen von Serfaus-Fiss-Ladis ist ideal für Sportbegeisterte. Zudem bieten wir ein 300m² großes Gym mit Top-Ausstattung und Fitnesskurse des SHF Aktivprogrammes. Im Sommer können Gäste an geführten Wanderungen mit dem SHF Wanderguide teilnehmen.
+ Extra-Tipp von Tine: Intervallfasten
Intervallfasten ist sehr beliebt unter den Biohackern. Die Ernährungsmethode bezieht sich auf die Uhrzeiten der Nahrungsaufnahme. So gibt es zum Beispiel die 16/8 Methode, bei der man ein 16-stündiges Fastenfenster einhält, gefolgt von acht Stunden in denen man essen darf. Durch die Fastenphasen sinkt der Insulinspiegel im Blut und die Zellregeneration im Körper wird gefördet.
Interview mit Tine Stierle von Biohacking Bad Dürrheim
Welche Änderungen hast du seit Beginn des Biohackings an dir und an deinem Körper wahrgenommen?
"Ich gehe wesentlich bewusster mit mir um – ich bin stressresistenter und widerstandsfähiger gegen Infektionen."
Was sind die wichtigsten Komponenten beim Biohacking?
"Das entdeckt jeder Biohacker individuell für sich. Biohacker sind sehr neugierig und probieren alles aus. So entdecken sie ihre persönlichen Lieblingshacks. Für mich war das Eisbaden mein Gamechanger. Wichtige Komponenten sind zudem der bewusste Umgang mit Schlaf, gesunde Ernährung, der bewusste Umgang mit Stress und sehr wichtig sind auch die für einen persönlich richtigen Atemtechniken."
Wie integrierst du Biohacking in deinen Alltag?
"Solange es die Nachttemperaturen erlauben und das Wasser in meiner Eistonne unter 14 Grad hat, gehe ich jeden Morgen nach dem Aufstehen in mein Eisfass und beginne dort den Tag mit einem Eisbad. Danach genieße ich meinen Bulletproof-Coffee* in aller Ruhe und mache eine kleine Räucherzeremonie. Wenn es stressige Momente gibt, auch bei meinen Kindern, machen wir eine kleine Atemsession, um etwas Ruhe in das parasympathische System zu bringen."
*Bulletproof-Coffee stammt ursprünglich von Dave Asprey, dem Gründer des Biohacking-Konzeptes. Dabei wird einer Tasse Kaffee ein Esslöffel MCT-Öl und ein Esslöffel Weidebutter hinzugefügt. Dies versorgt den Körper morgens mit langanhaltender Energie.
Hast du einen Tipp, wie man als Anfänger am besten einsteigt und dranbleibt?
"Wenn man eine Idee hat, womit man beginnen möchte, ist es sehr hilfreich, sich z.B. für das Eisbaden an einen erfahrenen Eisbadecoach zu wenden. So erfährt man gleich zu Beginn die Do's und Dont´s. Außerdem hilft einem auch der Austausch in der wunderbaren Community der Biohacker."
Ist Biohacking, und vor allem Eisbaden, auch für Kinder geeignet?
"Mit Kindern kann man zum Beispiel wunderbar Körperreisen machen. Sie genießen den Zustand der Entspannung, der dadurch entsteht. "Grounding" durch Barfusslaufen ist für Kinder auch eine wunderbare Art, die Welt zu erspüren. Kindern sollte man auf jeden Fall einen gesunden Umgang mit Kälte beibringen. Bewusste Eisbäder würde ich mit Kindern nicht durchführen. Gegen ein kühles Bad in der Ostsee oder Nordsee ist aber sicherlich nichts einzuwenden, um den Kindern nicht den Glaubenssatz „Kälte macht krank“ mit auf den Lebensweg zu geben.
Stichwort Eisbaden: Warum ist Kältetraining so wichtig beim Biohacking?
"Eisbaden ist ein großer Bestandteil der meisten Biohacker, da Eisbäder, bzw. Kälteexpositionen, unglaublich viele positive Effekte auf den Körper haben. Man trainiert das Immunsystem, man wird stressresistenter, man trainiert das Gefäßssystem, und man schüttet Glückshormone aus."
Gibt es Risiken beim Eisbaden?
"Es gibt Kontraindikationen, bei denen vom Eisbaden abgeraten wird, unter anderem während einer Schwangerschaft, zum Beispiel. Wenn aus medizinischer Sicht nichts gegen das Eisbaden spricht, sollte man trotzdem ein paar Punkte beachten. So sollte man für die eigene Sicherheit nie alleine in einem See eisbaden gehen. Außerdem sollte man immer auf seinen Körper hören, und nicht unbedingt eine bestimmte Zeit erreichen wollen. Nach dem Eisbad sind langsames Erwärmen durch Bewegung und warme Getränke wichtig."
Wem empfiehlst du Biohacking?
"Biohacking ist für jeden, der bewusster und gesünder leben, besser mit Stress umgehen, und sein Immunsystem stärken möchte."
Durch Biohacking verbessern wir nicht nur unseren Körper und unseren Geist, sondern auch unsere Umwelt. Warum? Weil sich unsere gesteigerte Lebensenergie auf alles auswirkt, was wir tun. Genauso wirkt es sich auf alle Menschen aus, die um uns sind und hilft uns so zu mehr Balance und Zufriedenheit im Leben. Für uns und all unsere Mitmenschen.
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