Sauna in der Schwangerschaft - Das sollten Sie beachten

Ein Saunabesuch während der Schwangerschaft kann einige gesundheitliche Vorteile bieten, ähnlich wie bei Nicht-Schwangeren. Saunieren trägt zur Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems bei, fördert die Ausscheidung von Abfallstoffen und stärkt das Immunsystem. Zudem kann regelmäßiges Saunieren zu einer Verbesserung des Hautbildes beitragen. Es ist jedoch wichtig, einige Aspekte zu beachten, um die Sicherheit von Mutter und Kind zu gewährleisten.

Dürfen Schwangere in die Sauna?

Grundsätzlich ist ein Saunabesuch während der Schwangerschaft ab dem 2. Trimester in der Regel unbedenklich, da sich der Körper der Mutter zu diesem Zeitpunkt besser an die veränderten Bedingungen angepasst hat. In den ersten 12 Wochen, also im ersten Trimester, ist es jedoch ratsam, das Saunieren zu vermeiden. In dieser sensiblen Phase der Schwangerschaft findet die Organentwicklung statt, und extreme Hitze könnte sich negativ auf den Fötus auswirken.

Es ist wichtig zu beachten, dass ein Saunabesuch während der Schwangerschaft nicht für jede werdende Mutter gleichermaßen geeignet ist. Frauen, die vor der Schwangerschaft noch keine Erfahrung mit dem Saunieren hatten, sollten während der Schwangerschaft vorsichtig sein, da der Kreislauf auf die ungewohnte Belastung möglicherweise nicht optimal reagiert. Wenn Sie bereits vor der Schwangerschaft regelmäßig die Sauna besucht haben und Ihren Körper gut kennen, stehen die Chancen für einen unkomplizierten Saunabesuch während der Schwangerschaft besser.

Bei gesundheitlichen Problemen oder Komplikationen in der Schwangerschaft sollten Sie auf jeden Fall auf das Saunieren verzichten. Bestehende Gesundheitszustände können das Risiko während des Saunabesuchs erhöhen und sollten keinesfalls ignoriert werden. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, vorab Ihren Arzt zu konsultieren und ihn über Ihre Absicht zu informieren, die Sauna während der Schwangerschaft nutzen zu wollen. Ihr Arzt kann Ihre individuelle Situation bewerten, mögliche Risiken einschätzen und Ihnen eine fundierte Beratung geben, ob Saunabesuche für Sie und Ihr ungeborenes Kind sicher sind.

Sauna in der Schwangerschaft - Vorteile

Ein Saunabesuch sorgt für Entspannung und Stressabbau, was zum Wohlbefinden der werdenden Mutter beitragen kann. Da beim Saunieren Endorphine ausgeschüttet werden, wirkt sich dies positiv auf die Stimmung aus. Saunabesuche können das Immunsystem unterstützen und somit das Risiko für Erkältungen und Infekte reduzieren, was besonders wichtig ist, da das Immunsystem während der Schwangerschaft leicht geschwächt sein kann.

Neben den allgemeinen Vorteilen von Saunabesuchen erlangen Schwangere sogar zusätzlichen Nutzen daraus. Das Schwitzen hilft effektiv, Wassereinlagerungen vorzubeugen, die häufig während der Schwangerschaft auftreten. Darüber hinaus wirkt die Saunahitze entspannend auf die Muskulatur, was sich positiv auf die Geburt auswirken kann. Der Wechsel von Hitze und Kälte in der Sauna fördert die Durchblutung und kann dadurch Verspannungen lindern, die während der Schwangerschaft häufig auftreten. Durch die Erwärmung der Hautoberfläche werden die Blutgefäße geweitet und die Muskeln entspannen sich. Auch die Beckenbodenmuskulatur wird dadurch gelockert, was sogar zu einer leichteren und kürzeren Geburt führen kann. Laut dem Deutschen Saunaverbund e. V. haben Frauen, die regelmäßig die Sauna besuchen, weniger Schwangerschaftsbeschwerden.

Sauna in der Schwangerschaft - Risiken

Bei Risikoschwangerschaften oder Schwangerschaftskomplikationen sollten Sie das Saunieren unbedingt vermeiden. Ebenso sollten Schwangere mit Bluthochdruck, Krampfadern oder Nierenproblemen auf den Saunabesuch verzichten. Wer noch nie in einer Sauna war, sollte auch nicht schwanger in die Sauna gehen. Dies wäre eine starke Belastung für den Körper, die er nicht gewohnt ist. Generell ist der Kreislauf in der Schwangerschaft oft empfindlicher, was zu Schwindel führen kann. Es ist daher wichtig, dass Sie beim Saunabesuch in der Schwangerschaft umbedingt auf Ihren Körper hören, und die Sauna verlassen, falls Sie sich nicht gut fühlen. Die hohen Temperaturen und die Aromen von Aufgüssen könnten frühzeitige Wehen auslösen. Aus diesem Grund wird empfohlen, kurz vor dem Geburtstermin die Sauna entweder ohne Aufguss zu nutzen oder ganz darauf zu verzichten. 

Sollten Sie sich beim Gedanken an einen Saunabesuch unsicher oder unwohl fühlen, ist es besser, Sie verzichten darauf und entscheiden sich für andere Entspannungsmethoden, wie zum Beispiel einer Massage für Schwangere oder einen Day Spa umgeben von frischer Luft und Natur.

In welchen Trimestern sind Saunagänge erlaubt?

Je nachdem in welchem Schwangerschaftsstadium Sie sich befinden, gilt es, unterschiedliche Punkte zu beachten. Ein Saunabesuch wird grundsätzlich nur im zweiten und dritten Trimester empfohlen. Während der Frühschwangerschaft sollten Sie eine Hitzepause machen.

1. Trimester: Sauna in der Frühschwangerschaft vermeiden

Grundsätzlich sollte Sauna in der Frühschwangerschaft vermieden werden. Im ersten Trimester entwickelt sich der Embryo noch sehr schnell, und reagiert sehr empfindlich auf äußere Einflüsse. Durch die Hitze in der Sauna besteht daher ein erhöhtes Risiko für Fehlbildungen.

Der Körper einer schwangeren Frau erbringt extreme Leistungen in dieser Zeit, ohne daran gewöhnt zu sein. Vor allem während der Frühschwangerschaft ist der Kreislauf noch nicht stabil, und die Strapazierung durch hohe Temperaturen in einer Sauna können zu Schwindel und folglich zu Stürzen führen.

2. Trimester: Saunieren ist problemlos möglich

Wenn keine Komplikationen in der Schwangerschaft vorliegen und Sie gesund und fit sind, spricht ab dem 2. Trimester nichts gegen einen Saunabesuch in der Schwangerschaft. Hören Sie trotzdem aufmerksam auf Ihren Körper und beachten Sie die unten aufgelisteten Tipps für sicheres Saunieren.

3. Trimester: Sauna bis kurz vor der Entbindung möglich

Wenn keine gesundheitlichen Probleme vorliegen, können Schwangere auch noch im dritten Trimester, sogar bis kurz vor der Entbindung, problemlos die Sauna besuchen. Es gilt zu beachten, dass die hohen Temperaturen und bestimmte Düfte von Aufgüssen, wie zum Beispiel Zedernholzöl, frühzeitige Wehen auslösen können. Zur Sicherheit sollten Sie daher im dritten Trimester Saunabesuche ohne Aufgüsse genießen. Frauen, bei denen frühzeitige Wehen festgestellt wurden, sollten Saunabesuche vermeiden.

7 Tipps für sicheres Saunieren
  • Rücksprache mit dem Arzt halten

  • Extreme Hitze vermeiden

  • Kürzere Saunagänge und längere Pausen

  • Ausreichend trinken

  • Auf Hygiene achten

  • Richtiges Abkühlen

  • Nie allein in die Sauna gehen

1. Rücksprache mit dem Arzt halten
Bevor Sie einen Saunabesuch in der Schwangerschaft planen, ist es wichtig, mit Ihrem Arzt Rücksprache zu halten. Ihr Arzt kennt Ihre individuelle gesundheitliche Situation und kann am besten beurteilen, ob Saunabesuche während der Schwangerschaft für Sie sicher sind.

2. Extreme Hitze vermeiden
Es ist wichtig, zu hohe Temperaturen zu vermeiden, da sie den Kreislauf zu stark belasten können. Schwangere sollten Saunen mit niedrigerer Hitze zwischen 50°C und 60°C Grad einer finnischen Sauna vorziehen. Milde Biosaunen oder Dampfbäder sind für werdende Mütter ebenfalls geeigneter. Es spricht somit auch nichts gegen Hamam in der Schwangerschaft und auch Infrarot Sauna in der Schwangerschaft ist zum Entspannen geeignet.

3. Kürzere Saunagänge und längere Pausen
Um den Körper nicht zu überlasten, empfiehlt es sich, pro Saunagang nicht mehr als 10 Minuten, oder maximal 15 Minuten in der Sauna zu verbringen. Hören Sie auf Ihren Körper und verlassen Sie die Sauna sofort, falls Ihnen schwindelig wird. Schwangere Frauen sollten sich auf die unteren Stufen einer Sauna setzen, da die Temperaturen dort niedriger sind und im Notfall ist der Weg zum Ausgang kürzer. Legen Sie zwischen den Saunagängen längere Ruhepausen ein, um Ihren Körper zu schonen und die Körpertemperatur wieder zu regulieren. Schwangere Frauen sollten außerdem nicht mehr als zwei Saunagänge hintereinander machen und maximal einmal wöchentlich die Sauna besuchen.

4. Ausreichend trinken
Vor und nach dem Saunabesuch ist es wichtig, ausreichend Wasser zu trinken. Die Sauna führt zu einem erhöhten Flüssigkeitsverlust durch das Schwitzen. Eine Dehydrierung kann vermieden werden, indem Sie Ihren Flüssigkeitshaushalt im Gleichgewicht halten.

5. Auf Hygiene achten
Hygiene ist für Schwangere in der Sauna besonders wichtig. Legen Sie in öffentlichen Saunen immer ein frisches Handtuch unter, um Infektionen zu vermeiden. Auf diese Weise schützen Sie sich und andere vor möglichen Keimen.

6. Richtiges Abkühlen
Vermeiden Sie zu starke Temperaturwechsel nach dem Saunieren, wie zum Beispiel eiskalte Tauchbecken. Kühlen Sie sich stattdessen langsam ab, zum Beispiel in der Dusche, und geben Sie Ihrem Körper genügend Zeit, sich an die kühlere Temperatur zu gewöhnen. Am besten kühlen Sie zuerst Ihre Arme und Beine ab, und danach den restlichen Körper. Dies schont den Kreislauf und vermindert das Risiko von Kreislaufproblemen. Eine Abkühlung an der frischen Luft ist ebenso geeignet für Schwangere.

7. Nie allein in die Sauna gehen
Sicherheit hat oberste Priorität. Daher sollten Schwangere in der Sauna niemals allein sein, da bei einem Schwindelanfall oder Kreislaufproblemen Sturzgefahr besteht. Besuchen Sie die Sauna immer in Begleitung eines Partners oder einer vertrauten Person, die Ihnen im Notfall Hilfe leisten kann.

Abschließend lässt sich sagen, dass ein Saunabesuch während der Schwangerschaft nicht grundsätzlich ausgeschlossen ist, sofern bestimmte Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden. Wenn Sie keine gesundheitlichen Probleme oder Schwangerschaftskomplikationen haben, kann das Saunieren für Schwangere beachtliche Vorteile haben.

Es ist wichtig, die oben genannten Ratschläge zu befolgen und vorab Rücksprache mit Ihrem Arzt zu halten, um das Risiko zu minimieren und eine sichere Saunaerfahrung zu gewährleisten. Jede Schwangerschaft ist individuell, daher kann das, was eine Frau gut verträgt, bei einer anderen möglicherweise anders sein. Hören Sie stets auf die Signale Ihres Körpers und passen Sie Ihre Saunagänge entsprechend an, um eine angenehme und gesunde Erfahrung zu gewährleisten.